02.12.2016: Wie wird das Verfassungsreferendum Italien verändern?
MERCURIO-Podiumsdiskussion
Thema der am Abend des 2. Dezember 2016 in den Räumen des Industrie-Clubs Düsseldorf organisierten Podi-umsdiskussion war Italiens Volksabstimmung vom 4. Dezember 2016 über die Abschaffung des paritätischen Zweikammer-Systems von 1948. Über die Hintergründe des Referendums, dessen möglichen Ausgang und die Folgen für Italien und Europa diskutierten:
Prof. Dr. Frank Decker
Professor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn
Francescantonio Garippo
Bundesvorsitzender der PD (Partito Democratico) in Deutschland
Tommaso Pedicini
Teamleiter der italienischen Redaktion von Funkhaus Europa (Radio Colonia)
Thomas Schmid
Journalist und zuletzt Herausgeber der „Welt“-Gruppe
Prof. Dr. Jens Woelk
Professore Associato für Vergleichendes Verfassungsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universi-tät Trento (Italien)
Die Moderation übernahm Dr. Karoline Rörig vom Fachbüro für den deutsch-italienischen Dialog.
In seinem Kurzvortrag fasste Prof. Woelk die Kernpunkte der Verfassungsreform 2016 zusammen, von der Ab-schaffung des perfekt symmetrischen Zweikammersystems über die Neuordnung der Kompetenzverteilung zwi-schen Staat und Regionen und die Abschaffung von Provinzen und des Beratungsorgans CNEL, bis hin zur Redu-zierung der aktuellen 315 auf 100 Senatoren und zu den Aufgaben und Befugnissen des neuen Senats. Als Hauptziele der Verfassungsreform nannte der Referent eine aktivere Rolle der Regierung sowie eine größere Effizienz der Entscheidungsverfahren.
In seinem Beitrag befasste sich Herr Garippo mit der europäischen Tragweite des Ergebnisses, während Herr Pedi-cini die Rolle der Medien zum Thema des Abends einer kritischen Analyse unterzog.
Prof. Decker spannte den Bogen zurück auf das Jahr 1969, als es in Frankreich ebenfalls zu einer Volksabstim-mung über die Senatsreform und die Ausweitung der Kompetenzen der Regionen kam. Da die Abstimmung an die Vertrauensfrage gekoppelt war, führte damals das negative Ergebnis zu dem Rücktritt von Charles de Gaulle. Ferner erklärte er einige Mechanismen des aktuellen italienischen Referendums und wies auf die Möglichkeit hin, dass sein Ausgang das Ergebnis der vorausgegangenen bejahenden Parlamentsabstimmung kippen könnte; dies sei eine Besonderheit, die ansonsten nur in der Schweiz zu finden wäre.
Thomas Schmid warf dann einen historischen Blick auf Italiens politische Landschaft und sprach von einer „hohen Instabilität, die innerlich stabil“ sei, eine nur scheinbare Paradoxie, die unter anderem mit der Erfahrung des Faschismus zu erklären sei.
Die Beiträge warfen zahlreiche Fragen auf, die aus den Publikumsreihen interessiert wahrgenommen und erwidert wurden.
Das abschließende, wie immer abwechslungsreiche Buffet bot dann eine optimale Gelegenheit, die Gespräche im gediegenen Ambiente des Industrie-Clubs fortzusetzen.
Text: Simone Protti
19.9.2016: MERCURIO-Wirtschaftsthema bei der TÜV Rheinland AG in Köln
Vom Rheinland in die weite Welt: Schon seit längerem plante MERCURIO eine Veranstaltung mit und bei der TÜV Rheinland AG in Köln mit dem Ziel, aus erster Hand über die globalen, aber auch die Italien-Aktivitäten des Unternehmens zu erfahren.
Den Auftakt der Veranstaltung „TÜV Rheinland unterwegs in Italien und in der Welt“ bildete der Empfang im „Seehaus“ am Sitz des Unternehmens. Nach dem Grußwort von Thomas Biedermann, Personalvorstand TÜV Rheinland AG, gefolgt vom MERCURIO-Vorsitzenden Eckart Petzold, ging es spannend weiter mit der Führung durch das Photovoltaiklabor. Wie sieht es am Prüfstand einer Solaranlage aus? Welchen klimatischen Bedingungen – wie etwa Lichtverhältnissen, starken Niederschlägen und vielem mehr – wird sie ausgesetzt? Lauter Fragen, die Lukas Jakisch sehr einprägsam zu beantworten wusste.
Weiter ging es mit Thomas Biedermann, der an die Meilensteine der Unternehmenstätigkeit erinnerte: von den Anfängen bereits während der Industriellen Revolution, als Stelle zur Überwachung der damals noch besonders explosionsgefährdeten Dampfkessel, bis hin zum heutigen Ziel, als der weltweit beste nachhaltige und unabhängige Dienstleistungskonzern für Prüfung, Inspektion, Zertifizierung, Beratung und Training zu agieren.
Die länderübergreifende Tätigkeit und das Profil der TÜV Rheinland Italien bildeten dann die nächste Etappe des Abends. Ingegner Paolo Caglio, Managing Director und CEO TÜV Rheinland Italia S.r.l., skizzierte den Werdegang der italienischen Tochtergesellschaft von der Gründung, im Jahr 1997, über die starke nationale Expansion bis hin zu Positionierung als 7. Global Technology Assessment Center weltweit. Industrie, Mobilität, Produkte und Systeme: so lauten die Teilbereiche, die TÜV Rheinland Italien heute mit ihren Dienstleistungen abdeckt.
Martin Ruffertshöfer, Business Development Manager TÜV Rheinland i-sec GmbH, sprach im Anschluss daran über die Sicherheitsherausforderungen der Digitalisierung. Sehr anschaulich vermochte der Referent die rasante Entwicklung der Digitalisierung seit 2003 und die damit einhergehenden Sicherheitsrisiken zu beleuchten. Spannend und präzise wusste er dann die Gäste über die unterschiedlichen Verhaltensmuster von herkömmlicher und organisierter Cyberkriminalität und über die Tätigkeiten der Nachrichtendienste und deren Rahmenbedingungen zu unterrichten.
Ein reger Austausch von Fragen und Antworten entfaltete sich dann beim Get Together, bei dem die Gäste von einem exzellenten Gastronomieangebot verwöhnt wurden.
Wir danken unserem Sponsor
und unserem Gastgeber
für die großzügige Gastfreundschaft sowie Frau Stefanie-Karoline Stallkamp für die hilfreiche Unterstützung und die sehr professionelle Organisation.
Text: Simone Protti
MERCURIO-Mitgliederversammlung und –Wirtschaftsthema am 9. Juni 2016 bei der Elettronica GmbH in Meckenheim
Zur diesjährigen MERCURIO-Mitgliederversammlung öffnete das neue MERCURIO-Firmenmitglied Elettronica GmbH ihre Tore am Standort Meckenheim. Knapp eine Stunde brauchten die geladenen Mitglieder, um die verschiedenen TOP durchzugehen, die Berichte aus den einzelnen Arbeitskreisen zu hören und sich über Neues aus der Vereinigung – wie z.B. die von Mitglied Marco Pazzaglia, Leiter Country Practice Italien bei der KPMG AG, durchgeführte Online-Befragung - zu informieren.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung kamen noch weitere interessierte Gäste hinzu. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den MERCURIO-Vorsitzenden, Dr. Eckart Petzold, ging das Wort an den Gastgeber.
Dr. Marcello Mariucci, seit Juli 2015 Geschäftsführer der Elettronica GmbH nach Tätigkeiten z.B. bei Capgemini und der European Space Agency, führte in das Thema „Investition und Innovation in der Sicherheitsbranche“ ein. Die im Jahr 1978 gegründete deutsche Tochtergesellschaft der Elettronica S.p.A., Rom, wurde in 2014 neu ausgerichtet mit dem Ziel, die Kompetenzen, die man seit der Gründung im militärischen Sektor aufgebaut hat, verschiedenen Industriezweigen anzubieten. In Zukunft sollen neben integrierten Sicherheitslösungen auch High-Tech-Entwicklungen für nicht-militärische Anwendungen, wie z.B. der zivilen Luft- und Raumfahrt sowie der Medizintechnik, angeboten werden. Praktische Einblicke in den Unternehmensalltag bot Dr. Mariucci den Teilnehmern im Laufe der anschließenden Werksführung durch die verschiedenen Stationen der Leiterplattenentwicklung und –Fertigung, des Test- und Validierungslabors sowie durch die beeindruckende Kfz-Werkstatt.
Gelegenheit zu zahlreichen Fragen und Antworten fanden die Gäste beim Get Together, das von einem akkuraten Buffet begleitet wurde.
MERCURIO bedankt sich bei Elettronica GmbH für die großzügige Gastfreundschaft sowie bei Frau Heidi Schmidt für den technischen Support und die perfekt getaktete Organisation.
Text: Simone Protti
28.01.2016: MERCURIO-Neujahrsempfang mit Ausblick auf die Weltwirtschaft 2016
Industrie-Club Düsseldorf e.V., Düsseldorf
Sie verlief in bewährter Manier, die Auftakt-Veranstaltung im neuen Jahr. Dem Sektempfang im Foyer des Industrie-Clubs Düsseldorf, der bereits von lebhaften Gesprächen geprägt war, folgte die Begrüßung von Ratsfrau Angelika Wien-Mross, die in Vertretung von Oberbürgermeister Thomas Geisel erklärte:
"Seit vielen Jahren ist Mercurio ein reger Förderer und eine starke Stimme der italienisch-deutschen Beziehungen. Mit seinen zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen – ich denke neben dem Neujahrsempfang besonders an die Verleihung des Premio Mercurio – findet der Verein in ganz Deutschland große Beachtung. Zudem ist er im öffentlichen Leben unserer Stadt außerordentlich präsent, wie auch das vergangene Jahr wieder einmal zeigte. Ich freue mich über diese enge Verbundenheit zu Düsseldorf."
Ein ebenso ermutigendes Statement gab kurz danach der Italienische Generalkonsul in Köln, Dott. Emilio Lolli:
"Die Deutsch-Italienische Wirtschaftsvereinigung Mercurio ist mittlerweile eine gefestigte Institution, die aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben dieser Stadt nicht mehr wegzudenken ist: Der Verein wurde im fernen Jahr 1988 gegründet auf Initiative des Italienischen Instituts für Außenhandel, das damals auch in Düsseldorf einen Sitz hatte, und unseres Generalkonsulats in Köln. Er steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Italienischen Republik, der auch stets zur Verleihung des Mercurio-Preises im Sommer aus Berlin anreist.
Denn wir unterstützen gern und vorbehaltlos das Bestreben des Vereins, die bilateralen Beziehungen zu fördern, Synergien zwischen Unternehmen und Institutionen hervorzubringen und dazu beizutragen, das wirtschaftliche und kulturelle Wissen um das jeweils andere Land zu vertiefen.
Tatsächlich ist der Verein mit seinen vielfältigen und interessanten Veranstaltungen mittlerweile ein Ort des Zusammentreffens geworden, an dem auch die Vertreter italienischer Unternehmen regen Anteil haben."
Danach ging es mit einer Fachpräsentation von Michael Rottmann weiter. Höchst souverän wusste der Leiter Zinsanalyse von UniCredit Research selbst den fachfremden Zuhörer in seine Themen einzuführen. China, Ölpreis: globale Panik gerechtfertigt oder überzogen? Im Verlauf seiner von einer gespannten und zusehends neugierigen Zuhörerschaft verfolgten Ausführungen wurden so unterschiedliche und dennoch ineinandergreifende Fragen erörtert wie: italienische und deutsche Staatsanleihen im Vergleich, das Vorgehen der EZB, die Verzahnung von Wirtschaft und Politik am Beispiel populistischer Tendenzen in Europa und deren Auswirkung als Unsicherheitsfaktor.
Bei der anschließenden regen Debatte konnten nicht alle Fragen, die sich aufgetan hatten, ausdiskutiert werden. Gelegenheit dazu bot dann das abschließende Get-together, das wie immer von einem sehr ansprechenden und gepflegten Buffet begleitet wurde.
Für die großzügige finanzielle und organisatorische Unterstützung der Veranstaltung bedankt sich MERCURIO bei ihrem Sponsor
Text: Simone Protti
Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich an Dott.ssa Simone Protti unter info@mercurio-net.de
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